Der Kanton Zürich weist per Ende März 2024 18’110 oder 2.1% Arbeitslose aus. Und immer wieder wird von staatlichen Stellen und der Wirtschaft über den“Fachkräftemangel“ geklagt. Handelt es sich bei den 18’110 Arbeitslosen nicht um Fachkräfte? Das scheint nicht zuzutreffen, ist der Medienmitteilung der Zürcher Volkswirtschaftsdirektion, welche die RAV’s (Arbeitsvermittlungszentren) des Kantons führt) eine ausführliche Tabelle zu den Berufen/Beschäftigungen der „Arbeitslosen“ beigelegt, aus welcher hervorgeht, dass auch viele „Fachkräfte“ (gemäss Tabelle 11’892 Personen) arbeitslos gemeldet sind.
Mehr als die Hälfte der „Arbeitslosen“ ist unter 45 Jahre alt, es gibt 2’081 offene Stellen für Hilfsarbeitkräfte. Total werden 6’756 offene Stellen ausgewiesen, wobei Tatsache ist, dass fast jeder „Arbeitslose“, welcher einen Job sucht, auch rasch einen findet.
12’398 Personen sind seit 1 – 6 Monaten arbeitslos, 4’040 seit 7 – 12 Monaten und 1’672 Personen über ein Jahr.
Ins Auge sticht die Tatsache, dass sich nur 1’309 Personen, welche 60 – 65 Jahre alt sind, arbeitslos gemeldet haben und 3’493 Personen, welche zwischen 50 und 60 Jahren alt sind.
10 „Studenten“, 33 „Schüler“, 73 „Praktikanten“ und 209 Lehrlinge sind arbeitslos. Von den 18’110 Arbeitslosen sind 8’808 Ausländer und 9’302 Schweizer.
Was kann aus der Statistik herausgelesen werden?
Proportional sind viel mehr Ausländer wie Schweizer „arbeitslos“ gemeldet. Die Arbeitslosenkategorien „Studenten“, „Schüler“, „Praktikanten“ und Lehrlinge sind erklärungsbedürftig. Es wäre interessant zu erfahren, wie die Altersstruktur der arbeitenden Bevölkerung im Kanton Zürich aussieht, zumal weniger ältere Arbeitnehmer wie jüngere Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet sind? Und es stellt sich generell die Frage, ob nicht eine Anzahl von arbeitslos Gemeldeten, die Möglichkeit sich arbeitslos zu melden ausnutzt und auch überhaupt nicht bereit ist, sich umzuorientieren?
Insbesondere aus der Gruppe der Studenten, Schüler, Praktikanten, Lehrlinge und „Akademiker“ ( 3’344 arbeitslose Akademiker) könnte wohl ein grosser Teil problemlos temporär als Hilfskraft oder in einem Dienstleistungsbetrieb arbeiten!
Die Politik ist gefordert, mittels einer Anfrage Antwort auf sich aus der Statistik stellende Fragen einzufordern.