Wie die Tribüne aus gut unterrichteten Kreisen erfährt, ist die Zürcher Justizdirektorin, Frau Jacqueline Fehr, nicht (mehr) regelmässig in ihrem Büro anzutreffen.

Grund: Frau Fehr absolviert eine Weiterbildung. Weshalb? Plant die Regierungsrätin ihren Abflug? Hat sie ein anderes-, lukratives Amt in Aussicht oder ist sie nur amtsmüde?

Und die Spatzen pfeifen es vom Dach: die Magistratin (seit 2015 im Amt) scheint seit einigen Monaten nicht mehr gleich motiviert an ihrem Arbeitsplatz zu erscheinen…

Gute Beobachter stellen auch fest, dass die beiden bürgerlichen Magistraten Ernst Stocker (Finanzdirektor, SVP) und Dr. Silvia Steiner (Die Mitte, Bildung) nicht mehr mit der gleichen Verve wie zu Anfang der laufenden Amtszeit (2023-2027) an der Arbeit sind.

Offensichtlich ist auch, dass die Nationalräte Celine Widmer (SP, Zürich) und Martin Hübscher (SVP, Bertschikon) in den letzten Wochen regelmässig auf Tour sind und an verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen teilgenommen haben oder teilnehmen.

Beide Nationalräte halten sich für höhere Aufgaben bereit und haben das Rüstzeug dazu.

Wer sich von Seiten Die Mitte in Position bringen könnte, ist nicht offensichtlich.

Die Grünliberalen (GLP), mit einer grösseren Anzahl Papabili, werden sich sicher auch in Position bringen und anlässlich von einem oder mehreren Rücktritten aus der Zürcher Regierung, auf den „Moser-Effekt“ hoffend (Wahl von Tina Angelina Moser in den Ständerat), in den Ring treten.

Frau Nationalrat Widmer – Feministin, wie ihre mögliche Vorgängerin –  war u. a. Vorsitzende des SP Fraktionsauschusses für  Staat und Justiz sowie Mitglied der kantonsrätlichen Finanzkommission. 2019 wurde sie in den Nationalrat gewählt; sie nimmt derzeit Einsitz in der Wirtschafts- und der Staatspolitischen Kommission.

Herr Nationalrat Hübscher, von Beruf Bauer (eine wichtige Voraussetzung für die Nachfolge von Regierungsrat Stocker), war Vorsitzender der SVP-Kantonsratsfraktion, bevor er 2023 in den Nationalrat gewählt wurde. Er nimmt derzeit in der nationalrätlichen Kommission Wirtschaft und Abgaben Einsitz.

Wird es zu Neuwahlen noch vor Halbzeit der laufenden Legislatur kommen? Haben sogar Gespräche zwischen SP, SVP und Die Mitte stattgefunden?

Clever von Seiten der SP wäre es sicher, zur Hälfte der Legislatur eine Nachwahl für ihre nicht mehr so amtsfrische Vertreterin zu initiieren. Der vakante Sitz würde ihr sicher nicht strittig gemacht und die Links-Parteien (AL, Grüne, Grünliberale, SP und EVP) wären in der Lage, mit mehren Kandidaten (sogar 2 SP, 1 GLP) eventuell ebenfalls vakant werdende bürgerliche Sitze anzugreifen.

Anderseits hat Die Mitte wohl keine Chance, ohne Unterstützung der anderen bürgerlichen Parteien (EDU, FDP und SVP),  derzeit oder anlässlich der Neuwahlen 2027, wieder eine Vertretung in den Regierungsrat zu delegieren.

Ausser, Die Mitte, versuchte sich in einem Pakt mit SP und GLP und einem Dreier-Ticket (1 SP, 1 Die Mitte und 1 GLP), was aber eher unwahrscheinlich erscheint.

Sicher ist, die nächsten Wahlen,  ob baldige Ersatz- oder ordentliche Wahlen am Ende der laufenden Amtszeit 2027 werden nicht nur interessant, sondern sie entscheiden über auf dem Papier bestehende, oder neue, links von der Mitte Mehrheiten.