Die Antwort der Zürcher Regierung auf eine Anfrage, KR-Nr. 210/2024, der Kantonsräte Susanne Brunner (SVP, Zürich) und Markus Bopp (SVP, Otelfingen) liegt vor:

Am 22.9.2024 findet die Volksabstimmung der Eidgenössischen Volksinitiative „Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft“ (Biodiversitätsinitiative) statt. Auf der Webseite der Initianten sind die Trägerorganisationen sowie die „Unterstützenden Organisationen“, darunter der  Zoo Zürich aufgeführt (siehe auch Beitrag Die Tribüne „Zoo und Politik – das beisst sich“ vom 27.6.2024).

Die Regierung bestätigt:

  • Der Verwaltungsrat der Trägerin des Zoos, der Zoo Zürich AG, in dem u. a. Martin Naville (Präsident, FDP Mitglied?), der Zürcher Stadtrat Raphael Golta (SP) und alt Regierungsrat Thomas Heiniger (FDP) Einsitz nehmen, hat dem „Engagement“ (Terminologie Regierungsrat) des Zoos als „Unterstützende Organisation“ bei der Biodiversitätsinitiative zugestimmt. Der Regierungsrat wurde darüber nicht vorgängig informiert.
  • Gemäss eigenen Angaben unterstützt der Zoo die Biodiversitätsinitiative finanziell mit CHF 2’500.-
  • Zudem wird sich der Zoo, gemäss Antwort der Regierung auf die Anfrage, bis zur Abstimmung vom 22. September 2024 vereinzelt über seine „eigenen Kommunikationskanäle“ zur Initiative äussern.
  • Es ist davon auszugehen, dass die „eigenen Kommunikationskanäle des Zoos“ von einer (teuren) Medienagentur bedient werden.

Die Eigentümerstrategie umfasst keine Vorgaben zu politischen Aktivitäten des Zoos. Gemäss Antwort der Regierung sindmassvolle politische Aktivitäten zur Unterstützung der zentralen Geschäftsinteressen des Zoos“ nachvollziehbar, sofern diese aus „eigenen Mitteln“ erfolgen.

Weitere Fakten:

  • Auf der Webseite der Agentur FARNER – soeben auch als Ex-Arbeitgeberin  der „schweizweit bekannten Maria und Jesus Bild Schützin“ Sanija Ameti in den Schlagzeilen – ist der Zoo Zürich als Referenz aufgeführt.
  • Was sind „eigene Mittel“ (siehe oben)? Diese Aussage zeugt von wenig wirtschaftlichem Verständnis der die Anfrage beantwortenden Staatskanzlei des Kantons Zürich, „hängt“ doch die Zoo AG massgeblich „am Tropf der Steuerzahler“ und privater und institutioneller Spender!

Fazit:

Der Herausgeber der Tribüne wird keine Spenden mehr an die Zoo AG leisten. Er wird auch nicht mehr an einem der glanzvollsten Anlässe der Zürcher Cervelat-Prominenz, dem Zoofäscht, teilnehmen und seine Spenden dafür einstellen!

Der Kantonsrat hat es in der Hand, anlässlich der Beratungen zum Budget 2025 die Subventionen an die Zoo Zürich AG einzustellen, bis  diese schriftlich bestätigt, in Zukunft und ein für allemal auf politische Aktivitäten und Propaganda zu verzichten.

Eine Negativerklärung zu politischen Aktivitäten durch Subventionsempfänger des Kantons Zürich muss standardisiert in alle Verträge mit solchen Organisationen eingebaut werden. Ein entsprechender Vorstoss im Kantonsrat steht (noch?) aus.

Die Aussage der Zürcher Regierung, dass massvolle politische Aktivitäten zur Unterstützung der zentralen Geschäftsinteressen des Zoos nachvollziehbar seien – dies vor dem Hintergrund der Kenntnis, dass dafür zumindest indirekt Steuergelder eingesetzt werden, ist verwerflich und zeugt ein weiteres Mal von nicht unbedingt seriöser Arbeit der Gesamtregierung.